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Der Zauber des Loslassens

Ein Artikel über die Befreiung und die unbewusste Rebellion gegen mich selbst.

Manchmal müssen wir Dinge, Menschen und Situationen loslassen, um wieder zu uns selbst zu finden. In der Theorie ganz einfach dachte ich, doch jeder Versuch des Loslassens verursachte Schmerzen. 

Mir fiel es unglaublich schwer mich von Menschen, Dingen, Gegebenheiten zu trennen. Im Besonderen das „Altbekannte“, was viele Jahre bei und mit mir war, wollte und konnte ich nicht gehen lassen, obwohl ich mehr und mehr bemerkte, dass dieses und jenes auf einer gewissen Weise mir alles andere als guttut. Für meinen Verstand ergab das keinen Sinn, schließlich schaffte mir all das „Alte“ viele Jahre Freude.  Wieso sollte es jetzt anders sein?

 

Ich vergaß dabei, dass das Leben ein ständiger Wandel ist und auch ich mich verändert hatte. Unbemerkt schleppte ich also den vollen Rucksack weiter mit mir herum, denn er gab mir vermeintliche Sicherheit. Zugleich gefiel mir das Gefühl der Kontrolle, denn ich konnte in verzweifelten Momenten oder tatsächlichen Notfällen immer wieder darauf zurückgreifen – auf die Beziehungen, in denen ich mich nicht mehr mit dem jeweiligen Menschen auf einer Ebene befand, zu den Ablenkungen, die mir halfen, meine unbewussten Themen nicht anzuschauen und zu den Situationen, denen ich aus dem Weg ging, weil ich Auseinandersetzungen vermeiden wollte. Aber es fühlte sich einfach nicht stimmig an und ich war, offen gesagt, tief unzufrieden. Die Folge dessen war, dass mein Unterbewusstsein mich zwang, mich mit MIR auseinanderzusetzen. Mein Nachtbewusstsein zeigte mir dies durch häufige Albträume und mein Tagesbewusstsein hörte nicht auf sich zu beschweren. Das äußert sich durch viel Lärm in meinem Kopf. Zugleich versuchte ich immer wieder logische Argumente zu finden, weshalb ich an den Stricken weiterhin festhalten sollte.

 

Die eigentliche Angst dahinter war jedoch nicht, die Stricke fallen zu lassen, sondern am Ende ohne alles dazustehen. Denn was bleibt dann noch? Ein NICHTS. Genauer betrachtet ein Nichts voller Einsamkeit und Unsicherheiten. Dann lieber doch die alten Stricke nicht loslassen, so die Meinung meiner inneren Egoanteile.

Die Gefühle und Reflexionen meines Ichs ließen jedoch nicht locker und brachten mich zu der Erkenntnis, dass es in bestimmten, „neuen“ Lebensphasen immer wieder notwendig ist, auch Geliebtes gehen zu lassen. Denn genau, wenn das passiert, lassen wir „es“ frei und zugleich wird ein Stückchen von uns selbst frei. Abhängigkeiten lösen sich und unsere Seele kann sich mit ihren wahren Wünschen und Bedürfnissen bemerkbar machen – was wiederum bewirkt mehr und mehr bei sich selbst anzukommen.

 

Allmählich packte ich meinen Mut zusammen, immer wieder einen alten Strick nach dem anderen loszulassen. Die Folge – meine Hände zeigten Stück für Stück mehr Leere auf.  Zugleich bemerkte ich aber auch, wie viel Kraft ich aufwendete, um an diesen Stricken festzuhalten. Kraft und Energie, die ich heute für mich nutze. Durch den nun geschaffenen Platz bemerkte ich immer mehr, wer ich eigentlich bin und welche unbewussten Programme in mir abliefen, nur um mich nicht allein zu fühlen.

Es dauerte nicht lange und die Angst vor der Einsamkeit offenbarte sich schon nach dem Loslassen der ersten alten Stricke als eine Illusion. Denn plötzlich hatte ich ausreichend Energie mir selbst zu begegnen. Ich konnte schauen, was mir wirklich guttut und mein Herz weit strahlen lässt.

Nach diesem Prozess weiß ich, dass eine Zeit kommen wird, an welcher der Platz, den ich geschaffen habe, nach neuen Stricken greifen wird. Der Unterschied zu früher wird sein, dass ich nicht mehr an ihnen festhalten werde. Das bedeutet auch keine Erwartungen mehr zu haben, dass Altes zurückkommt oder ich jederzeit zurückkönnte. Ich werde die Stricke dann einfach sanft in meinen Händen wiegen. Denn wer liebt, lässt frei.

Dies bedeutet sich wirklich keine „alte“ Tür offen zu lassen, stattdessen zu vertrauen und sich für das scheinbar Unbekannte zu öffnen. Damit erlaube ich mir, das Leben fließen zu lassen, denn nach jeder Welle die nach unten geht, folgt eine Welle bergauf. Ich kann dagegen ankämpfen oder aber die Welle annehmen, denn wer weiß schon, wo sie mich hinträgt. Vielleicht an einen Ort schöner als je zu vor, dort wo ich mein Leben unbeschwert selbst gestalten kann, damit ich ganz und gar ich selbst bin.

  • Woran hältst du noch fest?
  • Welcher Angst müsstest du ins Auge blicken, wenn du es loslässt?
  • Was könnte „Gutes und Schlechtes“ passieren, wenn du all das, was dir nicht guttut, loslässt?

 

Diese und weitere Fragen kannst du im Selbstcoaching nutzen, um mehr Bewusstsein, Schönheit und Lebensqualität in dein Leben zu lassen.

Solltest du schon länger mit dem Thema des Loslassens kämpfen, so lass uns gemeinsam mittels Unterbewusstseinsreise schauen, welche Blockaden dahinterstecken, damit du bald wieder mit freien Händen fliegen kannst.

Nicole Steeg

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